Fulda, 17. August 2021. Im Rahmen der gestern in Kassel gestarteten Aktionswoche „MS – Meine Spur“ ist bis 21. August eine Kerngruppe der Darmstädter MS-Gruppe Radfahrlust mit ihren Liegedreirädern in Hessen mit Stationen in Fulda, Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt unterwegs. Die Aktionswoche ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gruppe „Radfahrlust“ und der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Landesverband Hessen. Heute legte die Gruppe in Fulda einen Stopp ein, wo die DMSG Hessen mit einer Regionalstelle vertreten ist.

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„Wir zeigen Gesicht“: Das war die zentrale Botschaft anlässlich des gemeinsamen Pressegesprächs von Klinikum Fulda, der DMSG Hessen und der Darmstädter „Radfahrlust“. Mit diesen Worten verdeutlichte Klaus Vock, Initiator und Organisator der „Radfahrlust“, die Bedeutung der seit 2008 Jahr für Jahr stattfindenden Sternfahrten für Menschen mit Handicaps. Er selbst hatte bis zu seiner MS-Diagnose vor knapp 20 Jahren „eine Odyssee hinter sich. Ich verstand nicht, was mit mir passierte. Meine Kinder verstanden nicht, warum ich auf einmal so anders war, anders redete und mich bewegte“. Die Diagnose und die fortschreitenden Einschränkungen in seiner Mobilität hatten für den passionierten Pedalisten einen „Radverlust“ zu Folge. Ein Besuch auf der Spezialradmesse „Spezi“ brachte für ihn die persönliche Wende. Dort entdeckte Klaus Vock für sich die Liegedreiräder: Keine Gleichgewichts- und keine Sehprobleme plagten ihn. Seine positiven Erfahrungen mit dem Radfahren auf drei Rädern wollte er teilen und begann, andere Menschen mit MS dafür zu begeistern und gründete in den Reihen der DMSG Hessen in seiner Heimatstadt Darmstadt die „Radfahrlust“. Bis zu 50 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet sind eine Woche auf Spezialrädern zusammen unterwegs, erleben Gemeinschaft, wieder ein riesiges Stück Freiheit und zu welchen Leistungen sie trotz MS in der Lage sind.

Auch in der Corona-Pandemie wollte die DMSG Hessen „die zirka 20.000 Menschen in Hessen mit MS sichtbar machen und ihnen ein Gesicht geben“, ergänzte Dagmar Spill, Vorsitzende der DMSG Hessen. Da die „Radfahrlust“ mobil ist und überwiegend draußen stattfindet, entstand auf Initiative von Benno Rehn, Geschäftsführer der DMSG Hessen, die Idee, mit einer Kerngruppe der Radfahrlust die Aktionswoche „MS – Meine Spur“ zu organisieren: Mit Stopps in den hessischen Städten, wo die DMSG Hessen mit Regionalstellen vertreten ist, und mit Unterstützung örtlicher Neurologie-Kliniken oder –Praxen, um das für Menschen mit MS wichtige Netzwerk von Selbsthilfe, medizinischer Versorgung, sozialrechtlicher und psychosozialer Beratung zu betonen. „Unser Anliegen ist, dass auch Menschen mit MS in Würde leben können. Mit der Aktionswoche folgen wir einer gemeinsamen Spur“, betonte Vorsitzende Dagmar Spill. Daran knüpfte Geschäftsführer Benno Rehn an: „Es kann nicht sein, dass Menschen mit Multiple Sklerose schlechter behandelt werden, von der Gesellschaft behindert werden  oder dadurch berufliche Nachteile haben. Daher ist es wichtig, sichtbar zu sein.“

Unterstützung im Alltag bietet die Fuldaer Regionalstelle (Zentrum Vital, Gerloser Weg 20), etwa in sozialrechtlichen Belangen. „Wichtig ist auch die Aufklärung im familiären und im beruflichen Umfeld. Wir führen Gespräche mit Kollegen und Vorgesetzten, wenn sie sich schwer tun, die Erkrankung zu verstehen“, schilderte Sozialberaterin Kerstin Springob von der Fuldaer Regionalstelle. MS wird wegen der Vielfalt an Symptomen und stark unterschiedlichen Verläufen „auch die Krankheit der 1000 Gesichter genannt. Sie ist wie ein Chamäleon“, beschrieb Neurologe Dr. Jörg Berthel (Oberarzt der Klinik für Neurologie, Klinikum Fulda). Mögliche Symptome können zum Beispiel Taubheitsgefühle, Missempfindungen in den Extremitäten, unspezifischer Schwindel, Blasenprobleme, Sehnerv-Entzündungen sein. Zirka 3000 Menschen sind in Osthessen von MS betroffen, so Berthel: „Aufgrund der heute besseren Diagnostik werden Diagnosen früher gestellt.“ Aber dank neuer, individuell abgestimmter medikamentöser Therapien hätten sich die Perspektiven für MS-Patienten deutlich verbessert. Dazu tragen auch Sport und Bewegung bei, betonte Sportwissenschaftlerin Dr. Stephanie Woschek, die bei der DMSG Hessen das von ihr entwickelte „Funktionstraining bei MS“ leitet und in diesem Jahr erstmals bei der „Radfahrlust“ mitfährt: „Daher ist mein Appell an Neurologen, sagt Euren Patienten, ‚Macht Sport. Auch bei MS.‘“ Sportliche Aktivitäten haben positive Auswirkungen auf die Erkrankung MS und die psychische Stabilität. „Sport setzt positive Energie frei“, so Dr. Woschek. Daher bietet die DMSG Hessen seit Ende 2019 das neue „Funktionstraining bei MS“ an, während der Corona-Pandemie auch als Online-Training. Bei diesem Training auf Verordnung zeigen eigens geschulte Trainer, welche Bewegungen und Übungen sich für einen Menschen mit MS eignen.

Bildunterschrift: v.l. hintere Reihe – Valentin Vock, Kerstin Springob, Benno Rehn, Dagmar Spill, Dr. Jörg Berthel, Dr. Stephanie Woschek, Manfred Möller (MS-Gruppe Fulda), Tanja Stadler (Gesundheitsamt, Welt-MS-Tag-Organisatorin Fulda); vordere Reihe v.l.  Liegedreiräder – Klaus Vock, Sonja Pfister und Andreas Herber (alle Radfahrlust). Bild: Sonja Thelen

Die DMSG Hessen

1980 wurde der Landesverband Hessen e.V. in der DMSG (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft) gegründet. Die DMSG Hessen ist eine Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung für MS-Kranke in Hessen und hat in Frankfurt ihren Sitz. 20 haupt- und über 500 ehrenamtliche Mitarbeiter arbeiten hier für zirka 19.000 Betroffene in Hessen. Der Landesverband Hessen ist einer von 16 rechtlich selbständigen Landesverbänden, der Bundesverband mit Sitz in Hannover unterstützt die Landesverbände in ihrer Arbeit. Die DMSG Hessen setzt sich für ein weitgehend selbst bestimmtes Leben in Würde, auf freie Entfaltung der Persönlichkeit und auf Chancengleichheit im beruflichen und gesellschaftlichen Leben ein. In den 40 Jahren seines Bestehens ist es dem Landesverband gelungen, in Hessen ein Netz der Unterstützungsleistungen und Unterstützern zu spannen. In künftig 6 Regionalstellen (Darmstadt, Frankfurt, Fulda, Kassel, Wiesbaden und ab Herbst 2021 neu in Gießen), über 80 Selbsthilfe- und Kontaktgruppen sowie mit einem Netz von Menschen mit MS, die andere Menschen mit MS beraten, finden Mitglieder wie auch Nichtmitglieder hessenweit und wohnortnah unabhängige kompetente Unterstützung. Die DMSG Hessen unterstützt so die Behandlung und ergänzt da, wo staatliche Leistungen fehlen oder unzureichend sind.

Was ist Multiple Sklerose?

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems (Gehirn und Rückenmark), die zu Störungen der Bewegungen, der Sinnesempfindungen und anderen weitgehenden Beeinträchtigungen führen kann. In Deutschland leiden rund 252.000 Menschen an MS, davon geschätzt 19.000 in Hessen. Trotz intensiver Forschungen ist die Ursache der Krankheit nicht bekannt. Sie ist nicht ansteckend. Welche anderen Faktoren zum Auftreten der MS beitragen, ist ungewiss. MS kann heute frühzeitig günstig beeinflusst werden. Die Anzahl der Neuerkrankungen gerade bei jungen Menschen nimmt stetig zu.

www.dmsg-hessen.de

Das Spendenkonto der DMSG Hessen: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE74 550  205 000 007 605 200, BIC: BFSWDE33MNZ

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